Aktiv mitmachen toppt stummes Zuhören

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Published On: 24. Juni 2019By

In Präsentationen sind die Rollen meist ungleich verteilt: Eine Person spricht, alle anderen hören zu – oder auch nicht. Mit Poll Everywhere lassen sich mit wenigen Klicks Umfragen in den Vortrag integrieren. Dann klappt es auch mit der Aufmerksamkeit.

So funktioniert das Tool

Warm-up, Stimmungsbild, Quiz: Die Browser-App Poll Everywhere fängt die Meinungen im Publikum ein und kann damit den Aufmerksamkeits- und Unterhaltungsfaktor in Workshops oder Präsentationen erheblich steigern. Um an den Umfragen teilzunehmen, müssen die Teilnehmenden nur einen Link im Internet aufrufen – mit dem Smartphone geht das genauso einfach wie am Computer.

Umfragen entwickeln und präsentieren

Auch die Vorbereitung funktioniert via Browser. Zur Verfügung stehen zahlreiche Frage- und Antwortformate. Ergebnisse von Multiple-Choice-Fragen können wahlweise als Balken- oder Kreisdiagramm dargestellt werden. Freie Antworten laufen auf Wunsch durchs Bild oder fügen sich zu Wortwolken zusammen. Auch Rankings, Abfragen mit Bildern oder Karten und ähnliches sind möglich.

Screenshot: Mann beißt Hund

Im Vergleich zu vielen anderen Umfrage-Apps lassen sich die Umfragen nicht nur im Browser anzeigen, sondern auch komfortabel via Plugin in Präsentationen einbetten und farblich ans eigene Corporate Design anpassen. Sobald eine Umfrage-Folie präsentiert wird, können die Teilnehmenden online ihre Antworten eingegeben. In Echtzeit bauen sich dann die Auswertungen auf. In diesem Video geben wir einen Überblick über die wichtigsten Funktionen von Poll Everywhere.

Screenshot: Mann beißt Hund

Einen Punktabzug gibt es dafür, dass Poll Everywhere bislang nur auf Englisch vorliegt. Zwar können Umfragen auch in deutscher Sprache erstellt werden, aber für die Bedienung des Tools sind Englischkenntnisse nötig.

Das kostet es

Bereits in der kostenlosen Basisversion lässt sich Poll Everywhere für viele Zwecke nutzen. Wichtigste Einschränkung: Es können maximal 25 Personen an einer Umfrage teilnehmen, höchstens 40 Antworten sind möglich. Außerdem sind die Gestaltungsmöglichkeiten begrenzt und den Wunsch-Linknamen für die Antworteingabe gibt es erst ab der nächsthöheren Preisstufe von 120 Dollar im Jahr. Diese Version erlaubt dann bereits 700 Teilnehmende. Wer vollen Support, unternehmensweiten Zugang für unbegrenzt viele Nutzer*innen und weitere Features braucht, entscheidet sich für die höchste der fünf Preisstufen: den Firmenaccount für einmalig 9.999 Dollar.

So viel Zeit muss sein

Wer das erste Mal mit Poll Everywhere arbeitet, sollte sich ein bis zwei Stunden Zeit nehmen und am besten ein paar Tutorials auf der Website ansehen. Erst dann erschließt sich das volle Potenzial der vielen Einstellungsmöglichkeiten. Unser Tipp: Einmal angelegte Umfragen lassen sich beliebig oft duplizieren oder neu zusammenstellen. Deshalb lohnt es sich, einmalig einen Pool mit verschiedenen Fragetypen und Designvarianten vorzubereiten.

Alternativen

Pingo: Das Open-Source-Angebot richtet sich vor allem an Bildungsinstitutionen, bringt viele Funktionen bereits in der kostenlosen Version mit und ist komplett auf Deutsch. Im Vergleich zu Poll Everywhere sind aber weniger Frage- und Antwortoptionen vorhanden.

Mentimeter: Die App eines schwedischen Start-ups bietet ähnliche Features wie Poll Everywhere. Wer Umfragen in eigene Folien integrieren will, muss die Präsentation hochladen. Das geht nur mit nicht-animierten Folien und ist erst ab der günstigsten Bezahlversion (9,99 Dollar im Monat) möglich.

Slido: Umfragen erstellen und Veranstaltungen moderieren – das Tool ist vielseitig und nimmt zum Beispiel online Publikumsfragen entgegen. Die kostenlose Basisversion ist allerdings auf drei Umfragen pro Veranstaltung begrenzt.

Fazit

Aktiv mitmachen toppt stummes Zuhören – wer davon überzeugt ist, sollte darüber nachdenken, in Workshops und Präsentationen mit Umfragen zu arbeiten. Poll Everywhere ist dafür ein schönes Tool. Besonders gut: die breite Palette an Features bereits in der kostenlosen Basisversion.

Dieser Text entstammt unserem Newsletter „Wuff-Sendung“, in dem wir etwa sechs Mal im Jahr über Trends in der Kommunikation berichten, Tools vorstellen und Tipps geben. Wer keine Ausgabe verpassen möchte, registriert sich hier.