Erfolgreiche Medienansprache: Tipps von TV-Journalist Andreas Hilmer
Für Redakteur*innen ist es oft eine Herausforderung, komplexe Inhalte als relevant oder irrelevant zu beurteilen und ansprechend zu vermitteln. Wie können wir in der Medienansprache also wissenschaftliche oder andere inhaltvolle Themen so präsentieren, dass sie die Aufmerksamkeit der Journalist*innen wecken und in den Medien Gehör finden?
In der ständigen Flut von Nachrichten und Save-the-Date-Anfragen schafft es natürlich nicht jedes Thema bis in die Redaktionssitzung. Im Rahmen einer „Hundeschule“ teilte Andreas Hilmer, freier Journalist und Produzent für verschiedene Redaktionen der ARD, seine Erfahrungen mit uns und gab Einblicke, wie eine erfolgreiche Medienansprache gelingen kann.
Betreffzeilen als Schlüssel zum Erfolg
Andreas Hilmer betonte die entscheidende Rolle von Betreffzeilen in der Kontaktaufnahme mit Journalist*innen. Dabei sei es wichtig, mit nur drei bis vier Wörtern die Essenz des Themas prägnant zu vermitteln. Gerade in der Wissenschaftskommunikation empfiehlt er, mutig zu sein und Themen auch einmal starkt verkürzt zu benennen. Die inhaltliche Tiefe könne dann in persönlichen Gesprächen vermittelt werden. Von Save-the-Date-E-Mails rät er vollends ab.
Der erste Schritt: die Infomail
Nicht alle Journalist*innen mögen überraschende Anrufe während der Arbeitszeit. Daher rät Hilmer, zunächst eine prägnante Infomail zu verschicken. Diese sollte die wichtigsten Informationen und Daten enthalten: Worum geht es? Warum ist das Thema relevant? In welchem Zeitraum passiert etwas? Nach dieser Vorabinformation sei ein persönlicher Anruf sinnvoll.
Langfristige Beziehungen als Schlüssel zum Erfolg
Trotz aller technologischer Möglichkeiten, bleibt der Aufbau langfristiger Beziehungen zu Journalist*innen unerlässlich. Wichtig sei es, die Formate und Abläufe relevanter Zielmedien zu kennen. Welche*r Redakteur*in behandelt welchen Schwerpunkt? Welche Themen knüpfen an bisherigen Veröffentlichungen an? Wann sind Produktionsphasen und Journalist*innen nur bedingt zu erreichen? Gleichzeitig warnt Hilmer davor, zu aufdringlich zu sein. Auch von privater Kontaktaufnahme etwa über soziale Medien rät er ab.