Medienkontakte: So gelingt die Zusammenarbeit

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Published On: 16. April 2018By

Die einen wollen ihre Themen in die Öffentlichkeit bringen, die anderen brauchen eine gute Story und verlässliche Hintergrundinformationen: Wie können Pressestellen oder Agenturen und Journalist*innen gut miteinander kooperieren? Darüber sprachen wir beim elften Stammtisch Wissenschaftskommunikation mit den erfahrenen Journalist*innen Kirsten Kahler und Andreas Hilmer.

Der wichtigste Rat der beiden ist ein einfacher: Wie im richtigen Leben braucht auch der Aufbau von tragfähigen Beziehungen zwischen Journalisten und PR-Profis Zeit, Geduld und Vertrauen. Außerdem helfen diese zehn einfachen Regeln:

Kontakte pflegen

  1. Bereiten Sie den ersten Kontakt gut vor: Wer sind die richtigen Ansprechpartner*innen? Recherchieren Sie dabei auch die häufigsten Themen, Produktionszyklen, Formate und Rubriken.
  2. Höflichkeit ist keine Zier: Achten Sie auf die richtige Schreibweise des Namens. Bedanken Sie sich nach einer Veröffentlichung. Bleiben Sie im Austausch, auch wenn es kein konkretes Thema gibt.

Arbeit erleichtern

  1. Journalist*innen wollen Geschichten erzählen: Liefern Sie ein gründlich recherchiertes Thema samt spannendem Protagonisten, hochwertigen Informationen als Hintergrund und mit aktuellem Bezug.
  2. Denken Sie an gute, passende Bilder und für das Fernsehen an attraktive Drehorte und Situationen.
  3. Fassen Sie sich kurz: Journalisten haben keine Zeit für lange Pressemitteilungen oder Storylines. Exposés sollten kurz und knackig auf den Punkt bringen, wovon die Geschichte lebt: Aufhänger, Story, Fakten – manchmal ist dafür ein Absatz genug. Für ein Porträt reicht ein kurzer Einblick in die spannendsten Fakten des Lebenslaufes.
  4. Formulieren Sie die Botschaft in einem Satz aus Subjekt, Prädikat und Objekt  so als wollten Sie junge oder unerfahrene Empfänger ansprechen.
  5. Exklusiv-Stories sollten gut überlegt und begründbar sein, zum Beispiel, weil die Informationen die Leser des Mediums besonders interessieren.

Perspektive wechseln

  1. Versetzen Sie sich in die Journalisten hinein, wenn Sie ein Thema bearbeiten: Was für die Öffentlichkeit interessant ist, entspricht häufig nicht dem, was Unternehmen, Stiftungen oder Wissenschaftler meinen, sondern was Nachbarn, Geschwister und Freunde interessiert.
  2. Wählen Sie Protagonisten und Experten klug aus: Nicht die Hierarchie-Stufe ist entscheidend, sondern dass der Gesprächspartner das Thema bildhaft und packend darstellen kann.
  3. Journalist*innen empfehlen sich Experten untereinander und vertrauen vor allem dem Rat von Kollegen, weil sie wenig Zeit für Recherche haben. Das ist der Hauptgrund, warum immer wieder dieselben Experten zu bestimmten Themen in der Öffentlichkeit auftauchen. Womit wir wieder beim Anfang wären: Um Medien neue Expertinnen und Experten anbieten zu können, braucht man ein vertrauensvolles Verhältnis zu den Redakteur*innen.

Unsere Expert*innen:

Kirsten Kahler ist Expertin für Krisenkommunikation. 30 Jahre lang hat sie Radio- und Fernsehsendungen für die ARD moderiert und war unter anderem für den Deutschen Radiopreis als Beste Moderatorin nominiert. Als Coach und Dozentin hat sie sich auf die Bereiche Krisen-PR, strategische PR und Interviews spezialisiert.

Seine Reportagereisen für GEO, Die Zeit oder die ARD führen den Print- und Fernsehjournalisten Andreas Hilmer unter anderem nach Afrika und Asien. Für das TV-Projekt „Marvis World“ war er für den Grimme-Preis nominiert. Hilmer ist zudem als Coach für Medienkompetenz und Rhetorik tätig.

Links zur weiteren Recherche:

Hilfreiche Tipps für ein kurzes, aussagestarkes Statement gegenüber den Medien gibt Kirsten Kahler in diesem Gastbeitrag.

Wie ein gutes PR-Bild funktioniert, wird hier erklärt. Und was sich Journalisten von ihren Ansprechpartnern in Agenturen und Unternehmen wünschen, ist in diesem Artikel zusammengefasst.

Der nächste Stammtisch Wissenschaftskommunikation (#hhswk) findet am 15. Mai 2018 um 18.30 Uhr im Hadley’s statt. Das Thema lautet: „Fotografieren mit dem Smartphone“. Weitere Informationen folgen in der Einladung. Wenn Sie regelmäßig über Termine informiert werden möchten, schreiben Sie gern an info@mann-beisst-hund.de.