Wissenschaftskommunikation via Podcast

junge Frau mit Kopfhörer vor Tischmikrofon hält einen Zettel in der Hand
Published On: 25. April 2022By

Podcasts mit Wissenschaftsthemen haben Tradition und waren so etwas wie die Vorläufer der aktuellen Podcast-Begeisterung. Neuer sind Formate, deren Autor*innen Wissenschaftskommunikation selbst zum Thema machen. Wir haben uns umgehört und stellen Beispiele vor – eine Auswahl, die gerne zu ergänzen ist.

In unserem eigenen Podcast „Mann beißt Hund – 20 aus 20“, den wir anlässlich unseres 20-jährigen Bestehens als Agentur produziert haben, thematisieren wir in einer Episode, worin wir den Reiz von Wissenschaftskommunikation sehen: In Episode 18 sprechen wir mit unserer Redakteurin Alexandra Mankarios darüber, wie wir „Themen mit Tiefgang“ verständlich aufbereiten. Die folgenden Podcasts widmen sich in all ihren Episoden verschiedenen Aspekten der Wissenschaftskommunikation in ihrer ganzen Vielfalt.

Spread the Word

„Spread the Word“ ist ein Podcast der Hamburg Research Academy (HRA), eine hochschulübergreifende Einrichtung, die dem akademischen Nachwuchs in Hamburg eine Stimme gibt. Die Stimme von „Spread the Word“ ist Julia Panzer, Projektreferentin für Wissenschaftskommunikation an der HRA. Sie spricht mit Wissenschaftler*innen erfolgreicher Hamburger Wissenschaftskommunikations-Projekte über deren Erfahrungen, Tipps und Tricks, über Ideen, mit denen sich Forschung erfolgreich vermitteln lässt. „Spread the Word“ soll Forschende inspirieren, eigene Wege in der Wissenschaftskommunikation zu erproben. Zudem gibt der Podcast allen Zuhörer*innen Einblicke in die Mechanismen hier erfolgreicher Wissenschaftskommunikation. „Spread the Word“ ist nicht auf ein Themengebiet begrenzt und bewusst fachübergreifend ausgerichtet.

Bisher erschienen: 10 Folgen seit März 2021 (Stand April 2022)
Durchschnittliche Länge: 30 Min.
Hier geht es zur ersten Folge: „Herzkopfen mit Eva Markowsky“

 

Wisskomm-Quartett

Der Podcast „Wisskomm-Quartett“ wird von „Wissenschaft im Dialog“ (WiD) veröffentlicht. WiD ist die Organisation für Wissenschaftskommunikation in Deutschland, die mit ihrer Expertise den Dialog zwischen Gesellschaft, Wissenschaft und Forschung stärkt. Im Podcast diskutieren jeweils zwei Forschende sowie zwei Wissenschaftskommunikator*innen über aktuelle Entwicklungen und Erfahrungen sowie über Herausforderungen in der Kommunikation wissenschaftlicher Inhalte. Dabei geht es um Fragen wie „Was genau ist Wissenschaftskommunikation und wie verändert sie sich derzeit?“ oder „Welche Rolle spielt Wissenschaftskommunikation im Wechselspiel zwischen Wissenschaft und Gesellschaft?“. Das sechsköpfige Redaktionsteam legt insbesondere viel Wert darauf, die Inhalte für die Hörer*innen verständlich aufzubereiten.

Bisher erschienen: 11 Folgen seit März 2021 (Stand April 2022)
Durchschnittliche Länge: 60 Min.
Hier geht es zur ersten Folge: „Vertrauen“

 

ZEIT für WissKomm

Mindestens einmal im Monat veröffentlicht ZEIT MEDIA den Podcast „ZEIT für WissKomm“ unter dem Motto „Aus der Praxis – für die Praxis“. Seit Februar 2021 bietet der Podcast Expert*innen aus Wissenschaftskommunikation, Wissenschaftsmarketing und Wissenschafts-PR einen Raum zum Austausch. Darüber hinaus kommen Expert*innen aus anderen Bereichen zu Wort. Das Redaktionsteam präsentiert ein buntes Repertoire aus allen Themen der Wissenschafts-, Hochschul- und Forschungskommunikation. Wiederkehrendes Element ist in jeder Folge eine Frage von Hannah Proner, Direktorin für Hochschule und Forschung beim ZEIT-Verlag, nach den persönlichen Visionen ihrer Gäste: „Wenn Du alles Geld der Welt hättest – Wie würdest Du es nutzen, um Wissenschaft zu kommunizieren?“

Bisher erschienen: 14 Folgen seit Februar 2021 (Stand April 2022)
Durchschnittliche Länge: 30 Min.
Hier geht es zur ersten Folge: „Crossmediale Wissenschaftskommunikation“

 

Science S*heroes

Mit „Science S*heroes“ produzieren Christiane Attig und Rebecca Moltmann den ersten Wissenschaftskommunikations-Podcast, der insbesondere Frauen und nichtbinären Personen in der Wissenschaft eine Plattform bietet. Beide Frauen sind bereits Podcast-erprobt und selbst in der Wissenschaft aktiv. Beide sind sich einig: Bisher sind die meisten Formate in der Wissenschaftskommunikation noch immer männlich geprägt. Um das zu ändern, sprechen Attig und Moltmann in lockerer Atmosphäre mit ihren Gästen nicht nur über deren Forschungsthemen, sondern auch darüber, wie sie überhaupt zu ihren Themen kamen. Hat die Wahl des Forschungsthemas vielleicht sogar mit dem eigenen biografischen Hintergrund zu tun? Indem sie die verschiedenen Erfahrungsrealitäten und Perspektiven aus Sicht der marginalisierten Gruppen im Wissenschaftssystem aufzeigen, wirken die Expert*innen aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen nahbar und werden so zu Vorbildern für Frauen und nichtbinäre Personen in der Wissenschaft und in der Wissenschaftskommunikation.

Bisher erschienen: 10 Folgen seit Juli 2021 (Stand April 2022)
Durchschnittliche Länge: 90 Min.
Hier geht es zur ersten Folge: „Hochintelligent – sozial problematisch? Klischees und Mythen über Hochbegabung“

 

Science Communication Accelerator

Im August 2021 veröffentlichte Julius Wesche die erste Folge von „Science Communication Accelerator“. Der englischsprachige Podcast thematisiert Praxiswissen der digitalen Wissenschaftskommunikation und vermittelt den Hörer*innen, wie Wissenschaftskommunikation in den sozialen Medien funktioniert: Welche Kanäle gibt es überhaupt? Wie entsteht eine Kommunikationsstrategie? Worauf muss ich beim Aufbau eines Instagram-Kanals achten? Manchmal geht es auch um übergreifende, beinahe philosophische Themen wie Zwischenmenschlichkeit, Humor oder die Frage, wie Menschen erreicht werden, die noch kein Verständnis für Wissenschaftskommunikation mitbringen. Wesche teilt im Podcast nicht nur sein eigenes Wissen, sondern tauscht sich in jeder Folge auch mit Expert*innen aus unterschiedlichen Themenbereichen aus.

„Science Communication Accelerator“ richtet sich an Wissenschaftler*innen, die ihr Fachwissen kommunizieren möchten, sowie an Mitarbeitende aus Kommunikationsabteilungen von Wissenschaftseinrichtungen. Ihnen möchte Wesche Mut machen, die sozialen Medien für authentische Wissenschaftskommunikation zu nutzen. Julius Wesche begreift Social Media als große Chance für die Wissenschaftskommunikation. Er selbst ist promovierter Philosoph und forscht momentan an der Technisch-Naturwissenschaftlichen Uni Norwegen (NTNU), für die er seit Dezember 2021 auch den Energy Transition Podcast betreibt. Neben diesen beiden Podcasts ist Wesche Co-Host des Energiewende-Podcasts enPower.

Bisher erschienen: 30 Folgen seit August 2021 (Stand April 2022)
Durchschnittliche Länge: 20-50 Min.
Hier geht es zur ersten Folge: „Science communication with social media – an introduction“

Das ist eine erste, subjektive Auswahl einzelner Podcasts zur Wissenschaftskommunikation, die uns positiv aufgefallen sind. Für Hinweise auf weitere Produktionen sind wir dankbar. Einige spannende internationale Podcasts, die es nicht in den Artikel geschafft haben, gibt es hier.